Doping im Amateursport

Habe heute in der Zeit online (www.zeit.de/2015/44/doping-amateursport) einen alarmierenden Artikel über die Verbreitung von Doping im Amateursport gelesen. Hier 2 Zitate aus dem Artikel, die das Ausmass des Problems beschreiben.

„Im Jahr 2009 ergab eine Befragung beim Bonn-Marathon: 60 Prozent der Läufer hatten vor dem Start Schmerzmittel genommen. 10 Prozent, weil sie noch aus dem Training unter Schmerzen litten. 50 Prozent, weil sie befürchteten, während des Marathons Schmerzen zu bekommen.“

„Wir hatten bei drei Triathlonveranstaltungen in Deutschland einen Stand im Wettkampfbüro. Jeder Athlet, der sich angemeldet hatte, kam bei uns vorbei, insgesamt waren es knapp 3.000, wohlgemerkt alles Breitensportler. Wir haben dann Fragebögen und Stifte verteilt. Wir hatten auch eine große, schwarze Urne aufgestellt, dadurch sollte noch deutlicher werden, dass alles komplett anonym abläuft. Die Frage war, ob die Sportler im Vorfeld leistungssteigernde Mittel eingenommen hatten. Das Ergebnis: 13 Prozent gaben an, solche Substanzen konsumiert zu haben. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe weiterer Studien bei Ausdauersportlern, die zu ähnlichen Ergebnissen kamen. (Pavel Dietz, Sportwissenschaftler, Universität Graz)“

Die Zahlen haben mich sehr überrascht. Dachte ich doch immer, dass sportlich aktive Menschen gesünder leben und sich bewusster ernähren. Da war ich wohl mal wieder zu naiv in meinen Vorstellungen.

Ich nehme weder Schmerzmittel (auch keine wenn ich z.B. Kopfschmerzen habe) noch irgendwelche leistungsfördernden Stimulanzien. Das habe ich einmal vor vielen Jahren so beschlossen und mich strikt daran gehalten.

Hier meine Regeln im Einzelnen:

Bei einem Trainingslauf bis 20 KM trinke ich grundsätzlich nicht während des Laufens. Ist es sehr heiß, dann nehme ich einfach noch einen Extraschluck vor dem Lauf.

Bei einem Trainingslauf über 20 KM teile ich die Strecke in 2 Runden und laufe am Ende der ersten Runde wieder bei mir zu Hause vorbei, wo ich bereits Wasser und eine Banane bereitgelegt habe. Das Wasser trinke ich während der kurzen Pause, die Banane esse ich während des Laufens auf den ersten beiden Kilometern der weiten Runde.

Während eines Marathons esse ich nur ca. 1 Banane und trinke (je nach Wetter) mehr oder weniger Wasser. Energieriegel und Squeezies lehne ich grundsätzlich ab. Für mich ist diese Form der Nahrungszunahme nicht natürlich und ein erster Einstieg in die Welt der verbotenen Substanzen.

Musikhören betrachte ich ebenfalls as eine Form der Leistungssteigerung. Ich laufe daher stets (egal ob im Wettkampf oder im Training) ohne Kopfhörer und Musikbegleitung.

Ziemlich puristisch aber mir gefällt es so. Da ich jedoch kein Heiliger bin: nach dem Wettkampf (egal ob 5KM oder Marathon) trinke ich stets ein „Siegerbier“ und esse Bratwurst oder Kuchen, je nachdem was der Veranstalter an Speisen vorgesehen hat. Es ist ein schönes Gefühl, nach der Anstrengung eines Wettkampfes zu sündigen und sich entsprechend zu belohnen.